Blog Layout

Lasst uns gemeinsam Geschichten erzählen…

Anna Spielbüchler • 19. Juli 2022

Märchen und Geschichten haben wir schon als Kinder geliebt! Wir haben mit den Figuren mitgefühlt, waren überrascht, bestätigt, enttäuscht, verängstigt oder ermutigt. Jede Geschichte hinterließ dabei Spuren in unserem Gedächtnis und wir nahmen Erkenntnisse daraus mit.


Heute, als g’standene erwachsene Frauen, haben wir uns wieder in die Welt der Geschichten begeben und haben für unseren Kunden Helmut Hutterer Premium Tischkultur anhand einer Social-Media Kampagne Märchen in Verbindung mit Porzellan erzählt. Jeder Teller ließ sich mit einem Märchen in Verbindung bringen, sei es anhand der Form, der Farbe oder Funktion. Ein Beispiel: Wer kann sich noch an das Märchen von Dornröschen erinnern? Dornröschen stach sich an einer Spindel und schlief 100 Jahre, verwunschen von einer bösen Fee, die deswegen zornig war, weil sie als 13. Fee vom König nicht zum Fest geladen war. Der Grund dafür: Der König hatte nur 12 goldene Teller… 



Wir präsentierten nun einen goldenen Teller von Bauscher Porzellan gemeinsam mit dem Märchen von Dornröschen. Und neun weitere Kollektionen mit ähnlichen Märchen. Die gesamte Social-Media Kampagne ergab ein Bild der Marke Bauscher Porzellan als traditionsreiche Qualitätsmarke seit 1881. Eine Art des Storytellings. Und die einzelnen Geschichten dazu mussten wir diesmal gar nicht erfinden, das taten schon die Brüder Grimm für uns.

 


Aber warum ist im Marketing und in der Werbung Geschichten erzählen so wichtig? Eine passende Geschichte, egal ob die eigene oder eine fremde, eine wahre oder eine fiktive, regt immer die Fantasie an, weckt Assoziationen, Emotionen oder Erinnerungen. Möchte ich nun Porzellan kaufen, weil ich das goldene Teller mit dem edlen Fest im Königshaus assoziiere? Oder aus Angst, dass ich bei Gästen zu wenig Porzellan habe und die Erfahrung des Königs nicht teilen möchte? Oder weil ich Dornröschen einfach als Kind geliebt habe und die Verbindung mit dem Produkt nun indirekt positive Emotionen hervorruft? Mit der Geschichte rund um den Teller oder die Marke, der/die letztendlich gekauft werden soll, wird damit nicht nur der Bedarf des Kunden befriedigt, sondern auch dessen Bedürfnisse – Begehren, Wünsche, Ängste, Zweifel, etc. 


Es ist auch inzwischen wissenschaftlich belegt, dass sich das Gehirn Stories um Produkte besser merkt und sich Produkte mit Stories besser verkaufen lassen. Unser Gehirn ist weniger auf Zahlen, Daten, Fakten ausgerichtet, sondern hört, erzählt, versteht und behält viel lieber Geschichten. Auf das Porzellan bezogen: dass goldige Töne im Trend liegen und bereits xy Stück im Farbton yz verkauft worden sind, ist für mich als Kunde schön und gut zu wissen. Eigentlich möchte ich jedoch unter der Gartenlaube vom gleichen Teller speisen, wie die Feen am Königshof. Und werde damit die Teller von Bauscher Porzellan immer mit märchenhaften Erzählungen verbinden. 


Wenn man sich erst einmal in der Welt des Storytellings erfolgreich bewegt, dann erkennt man, dass diese Methode zeitlos und überall auf der Welt gleich gut funktioniert – egal ob in Schrift oder mit Bildern. Die Inhalte können noch so unterschiedlich sein, die einfachen „Zutaten“ für den Aufbau bleiben gleich – egal ob im Märchen oder im Business. Zu Beginn muss ich mich fragen, welches Ziel ich mit der Story erreichen will. Dann braucht es einen Helden/eine Heldin, mit dem/der sich das Publikum identifizieren kann. Auch der Held/die Heldin hat ein Ziel in der Geschichte. Die Dramaturgie sieht nun in der Handlung einen Konflikt vor, einen Widerstand, das Ziel zu erreichen. Am Ende kommt es jedoch zu einer Auflösung und der Erkenntnis, was wir aus der Geschichte lernen können. 


Wir als Kommunikationsexpertinnen glauben fest an die Macht von Storytelling. An die Möglichkeit, mit guten Geschichten einen Mythos um ein Produkt oder ein Unternehmen zu schaffen, mit Geschichten ein Image zu erzeugen und mit Emotionen die KundInnen zu inspirieren, auf eine Marke aufmerksam zu machen und sie letztendlich zu binden. Denn: 


  • Mit dem analytischen Gedächtnis argumentiert und plant der Mensch, das narrative Gedächtnis jedoch kreiert dazu eine Geschichte und steuert damit Entscheidungen. 
  • Geschichten versuchen die Ursache und Wirkung von Vorgängen, Produkten, Entscheidungen, etc. zu klären und stiften auf diese Weise Sinn. 
  • Man kann immer erzählenswerte Geschichten finden, die Parallelen zu den aktuellen Problemen und Geschehnissen aufweisen. 
  • Nicht alle Erfahrungen müssen selber gemacht werden. Man kann auch von den Erfahrungen anderer profitieren, solange sie so erzählt werden, dass man sich mit der Person / der Geschichte identifizieren kann, die Erfahrungen nachempfunden werden können und sie in einen allgemeinen Kontext gestellt werden können. 
  • Und der wohl wichtigste Punkt für’s Marketing und für die Werbung: In jeder Biografie und in jedem Charakter – egal ob von Personen, Produkten oder Unternehmen – schlummern Vorlagen für Geschichten, die bewegen und die Menschen für sich gewinnen können. 


Also lasst uns doch einfach gemeinsam viel mehr Geschichten erzählten!






Literatur:

J. Sawetz (2016): Kommunikations- und Marketingpsychologie.

G. Adamczyk (2019): Storytelling. Mit Geschichten überzeugen.


Beitrag teilen

von Anna Spielbüchler 19. August 2022
MitarbeiterInnen sind die MarkenbotschafterInnen eines Betriebes! Jede Dienstleistungsbranche lebt erst durch ihre MitarbeiterInnen - vom Tourismus, über den Handel, bis hin zum Handwerk. Umso wichtiger ist es, gute MitarbeiterInnen zu finden und diese letztendlich auch zu halten. 
von Anna Spielbüchler 27. Juni 2022
Kommunikation & PR? Was macht ihr da eigentlich? Texte schreiben - ok… Postings entwerfen - cool… für ein Unternehmen kommunizieren - echt… Fotos positionieren - auch gut… Events betreuen - lässig…
20. Juni 2022
Forever Everest: PART Everest Judo! Nach der Gipfelbesteigung folgte nun das Herzensprojekt von Sabrina Filzmoser: die Eröffnung der Judoschule in Khumjung. Ein weiteres Kapitel einer wundervollen "Reise". Lassen wir Sabrina Filzmoser aber selber berichten....
30. Mai 2022
Forever Everest: Vom Meeresniveau auf den Mount Everest mit Zwischenstopp an den Judoschulen zur Unterstützung der Judo-Kids - Judokerin Sabrina Filzmoser berichtet von ihrer Reise als IJF Botschafterin.
von Anna Spielbüchler 2. Mai 2022
Forever Everest: Vom Meeresniveau auf den Mount Everest mit Zwischenstopp an den Judoschulen zur Unterstützung der Judo-Kids - Judokerin Sabrina Filzmoser berichtet von ihrer Reise als IJF Botschafterin.
von Anna Spielbüchler 14. April 2022
Forever Everest: Vom Meeresniveau auf den Mount Everest mit Zwischenstopp an den Judoschulen zur Unterstützung der Judo-Kids - Judokerin Sabrina Filzmoser berichtet von ihrer Reise als IJF Botschafterin
von Anna Spielbüchler 28. März 2022
Forever Everest: Vom Meeresniveau auf den Mount Everest mit Zwischenstopp an den Judoschulen zur Unterstützung der Judo-Kids - Judokerin Sabrina Filzmoser berichtet von ihrer Reise als IJF Botschafterin
von Anna Spielbüchler 17. März 2022
Forever Everest PART 1: Vom Meeresniveau auf den Mount Everest mit Zwischenstopp an den Judoschulen zur Unterstützung der Judo-Kids - Judokerin Sabrina Filzmoser berichtet von ihrer Reise als IJF Botschafterin
Everest Judo Club
12. Januar 2022
Die Judokerin Sabrina Filzmoser hat ihr Herz dem Sport- und Bildungsprojekt "Everest Judo Club" verschrieben und bittet um Unterstützung, um den Kindern in Nepal Stipendien zur Ausbildung zu ermöglichen.
Strategie – Plan – Zufall zum Jahresende
15. Dezember 2021
Was hat „Strategische PR“ und „Zufall“ am Ende des Tages bzw. Jahres gemeinsam? Und ist das Zitat von Friedrich Dürrenmatt optimistisch oder pessimistisch gemeint? Wir befinden uns gerade am Start in die Weihnachtszeit 2021 und bereits knapp vor dem Wechsel in ein neues Jahr. Solche Übergänge sind einerseits gekennzeichnet von einem Resümee des vergangenen Jahres und andererseits von der Planung des zukünftigen Jahres. Egal ob wirtschaftlich, beruflich oder privat: jeder Mensch und jedes Unternehmen will dabei ein Ziel erreichen. Nun haben uns die letzten Wochen und Monate aber gezeigt, dass der geplante „Normalfall“ nicht immer eintritt und „planen“ auch nicht zwangsweise die Zukunft sichert - zu viel unvorhersehbare, nicht beabsichtigte und unberechenbare – also „zufällige“ - Ereignisse sind über uns hereingebrochen. „Getroffen“ hat es uns vor allem, wenn unsere Pläne vernichtet und damit Ziele nicht erreicht worden sind. Aber wenngleich viele „zufällige“ Ereignisse in der letzten Zeit konzentriert aufgetreten sind, so sind diese in Wahrheit kein Phänomen der letzten Jahre, sondern es gab sie schon immer. Wichtig ist und bleibt, wie man damit umgeht und was man daraus macht. Auch für uns in der PR. Denn „Zufall“ ist eigentlich ein sehr komplexer und keineswegs ein eindimensionaler oder gar negativer Begriff. Strategische PR plant, ein gewisses Ziel zu erreichen. Das ist aber für uns nie eine einseitige und starre Planung, sondern uns ist wichtig, dass diese Strategien und Kampagnen maßgeschneidert, durchführbar und auf den Werten unserer Kunden entworfen werden UND vor allem in der Umsetzung laufend so adaptiert werden, bis das Ziel erreicht worden ist und damit der Erfolg nachhaltig bleibt. Wir lassen uns dabei also vom Zufall auf positive Art wirkungsvoll treffen und freuen uns in unserer Tätigkeit darauf, jede Ausgangssituation in allen möglichen Enden begleiten zu dürfen und dabei ruhig auch mal gewohnte Wege zu verlassen.
Mehr anzeigen
Share by: